Tasteninstrumente

Das Klavier (Piano) erfreut sich seit Generationen großer Beliebtheit. Wenn man eine der 88 Tasten drückt, schlägt im Inneren des Klaviers ein kleines Filzhämmerchen auf die zugehörige Saite und versetzt sie so in Schwingung und erzeugt den typischen Klavierklang. Vorläufer war das Cembalo, dessen Saiten durch daran zupfende Federkiele in Schwingung gebracht wurden. Klaviermusik gibt es in allen musikalischen Stilrichtungen. PianistInnen können dank einer unglaublichen Fülle an Sololiteratur „sich selbst genug“ sein, aber auch musikalische Partnerschaften in Duos, Trios, Quartetten mit anderen KlavierspielerInnen oder anderen Instrumentalisten bilden. Auch zahlreiche Solokonzerte mit Sinfonieorchester wurden für Klavier komponiert.

Einstiegsalter: etwa 6 Jahre

Mitspielen: Solo, Kammermusik

Im Jazz hat das Klavier eine essentielle Rolle: bei frühen Ragtimes (Scot Joplin) und Blues überwiegend als Soloinstrument, immer jedoch auch als Ensemble- und Begleitinstrument innerhalb einer Jazz-Band. Art Tatum gilt bis heute als der beste Jazz-Pianist aller Zeiten und als Wegbereiter für den Modern Jazz. Auch Chick Corea und Ray Charles gehören zu den Berühmtheiten, die durch ihr Spiel wesentlich zur Weiterentwicklung der Jazz-Klavier-Technik beitrugen. Charakteristisch für den Jazz ist neben seinem permanenten Wandel die Improvisation: Die Fähigkeit, spontan kreativ mit musikalischem Material umzugehen und scheinbar aus dem Moment heraus Neues zu erschaffen. Diese Fähigkeit ist lehr- und lernbar, im Jazz-Piano-Unterricht ist Improvisation ebenso wie Jazz-Harmonie-Lehre wesentlicher Unterrichtsbestandteil.

Jazz-Klavier kann die Fortsetzung nach einer klassischen Klavier-Grundausbildung sein oder grundständig gelernt werden.

Einstiegsalter: eher fortgeschrittene MusikschülerInnen

Mitspielen: Solo, verschiedene Jazz-Bands

Tasten wie beim Klavier, aber keine Filzhämmerchen und Saiten, sondern zahlreiche Knöpfe und Regler, die den Tastendruck in ein elektronisches Signal und mittels eines eingebauten Verstärkers in einen Ton umwandeln.

Wer Freude an Technik und elektronischen Sounds hat, experimentierfreudig und neugierig auf elektronische Klänge ist und sich stilistisch im Pop und Rock zuhause fühlt, ist hier genau richtig. Mittels Effekten lassen sich vielfältigste Klänge erzeugen, andere Instrumente imitieren, eigene Klangideen realisieren… Das Keyboard öffnet die Tür in die weite Welt der elektronischen Klänge und deren fast unbegrenzten Möglichkeiten.

Einstiegsalter: ab etwa 6

Mitspielen: Bands, Pop und Rock

Tasten, Knöpfe, Luft – das Akkordeon ist ein überraschendes Tasteninstrument. Tastendrücken alleine reicht hier nicht, gleichzeitig muss für stetige Luftzufuhr gesorgt werden, denn nur wenn ausreichend Luft im Balg ist, kann diese kleine „Zungen“ im Instrument in Schwingung setzen, die den Ton erzeugen. Dabei haben rechte und linke Hand der AkkordeonspielerInnen unterschiedliche Funktionen: Rechts wird im Diskant die Melodie gespielt, links die Basslinie bzw. Akkorde über der Basslinie.

AkkordeonspielerInnen haben sowohl hinsichtlich der Stilrichtungen als auch dem gemeinsamen Musizieren mit anderen Instrumentalisten vielfältige Möglichkeiten und zeichnen sich durch Flexibilität, Adaptivität und Offenheit für die Überwindung von Genregrenzen aus. So gibt es zwar keine barocke Originalliteratur für das erst 1829 patentierte Instrument, dennoch können AkkordeonschülerInnen mit entsprechenden Anpassungen auch barocke Literatur spielen. Ebenso Jazz, Folk, Klezmer, Klassik, Romantik, neue Musik…

Einstiegsalter: ab etwa 8 Jahren

Mitspielen: Solo, Duo, Akkordeon-Ensemble, Akkordeonorchester, gemischte Ensembles, Kammermusik, Orchester.